Mamma Carlottas 19. Fall

Piper-Verlag, München
12. April 2025
Bücher und Leseproben
Mein Weltreise-Roman

Mai 2024 Piper-Verlag

der neue Band der Mamma-Carlotta-Reihe

der 3. Teil der Sylt-Saga

Mamma Carlotta ermittelt wieder

Heyne-Verlag, 8. März 2022

Mamma Carlotta Nr. 15

Mamma Carlotta Nr. 14


Sollte einst mein Herz
vom Baum des Lebens fallen
dann wünsch ich nur
es möge einen geben
der es aufhebt
und nach Hause trägt
und pressen wird
zwischen den Seiten
eines Buches
das oft gelesen wird.
Carlotta Capella schob die Zeitung ärgerlich zur Seite. Das sollte ein Gedicht sein? "Das reimt sich ja nicht mal." Sie faltete die Zeitung zusammen und begann, den Frühstückstisch abzuräumen. "

Inga rennt, als wäre der Teufel hinter ihr her. Über den Deichweg, obwohl sie von dem starken Wind beinahe heruntergeweht wird. Ein Stück den Strand entlang, wo der Wind an ihrer Mütze zerrt, und dann auf das Haus am Leuchtturm zu. Davor, an seinem Stand, sorgt Antonio gerade dafür, dass sein Warenangebot nicht davonfliegt. Dass der Wind die Makrelen und Sprotten nicht in die Kisten mit den Selleriestangen weht.

Inga hüpft gern auf dem rechten Bein. Auf beiden Beinen zu laufen ist ihr meistens zu langweilig. Wenn sie gut gelaunt ist, hüpft sie besonders gern. Heute ist sie besonders gut gelaunt. Denn heute ist Montag, und montags treffen sich die Leuchtturm-Haie immer in ihrem Detektivbüro bei Oma Rosella im Seniorenheim. Mit großen Sprüngen hüpft Inga auf das Haus am Leuchtturm zu. Als sie schon fast die große Schiebetür erreicht hat, bleibt sie plötzlich wie angewurzelt stehen.

Doch, ich liebe meine Tochter! Wo denken Sie hin? Sie ist mein einziges Kind, es war nicht leicht, sie alleine in Deutschland zurückzulassen. Aber als es dann geschafft war, als ich ihr genug Geld zugesteckt hatte, als die Gier aus den Augen ihres grässlichen Freundes vorübergehend gewichen war und aus ihren Augen die Angst, da ist mir klar geworden, dass das Leben mehr zu bieten hat, wenn man das Muttersein hinter sich lässt. Ehefrau bin ich nun nicht mehr...
Mamma Carlottas 12. Fall - Pst, bitte nicht stören! Mamma Carlotta ermittelt im Hotel!

Mamma Carlotta freut sich, als ihre Enkelin Carolin eine Ausbildung als Hotelkauffrau beginnt. Das neue Hotel in Wenningstedt, »Frangiflutti«, ist aber auch eine besonders feine Adresse. Als ein Kellner des Hotelrestaurants spurlos verschwindet, übernimmt Kriminalhauptkommissar Erik Wolf den Fall. Dabei stößt er auf eine unglaubliche Geschichte. Seine Schwiegermutter entdeckt derweil eine Spur, die nach Italien führt. Dabei geht es um Wein, einen großen Betrug, eine Million, und um die Staatsanwältin ...
Eine Kinderbuchserie für 8- bis 10-jährige

Inga ist davon überzeugt, dass sie sich am allermeisten freut. Unmöglich, dass sich irgendjemand noch mehr freut als sie. Mehr geht ja gar nicht! Heute wird sie endlich Seehunde aus der Nähe sehen. Vielleicht sogar streicheln! Natürlich hat sie schon mal einen Seehundskopf aus der Nordsee auftauchen sehen oder bei einer Bootsfahrt ein paar der Tiere auf einer Sandbank entdeckt. Aber dies hier ist etwas ganz anderes...
Tischkarten, weiße Schleifen, das blaue Strumpfband, das alte Spitzentaschentuch ihrer Großmutter, der Tischschmuck … wenn sie an ihr Gepäck dachte, wurde ihr schlecht. Ein einziger Koffer allein für die künstlichen Blumen! Hoffentlich fand sie einen Träger, der sie nicht übers Ohr hauen wollte. Als sie vor einem halben Jahr den Palazzo, die Kirche und einen Pfarrer mit starken Nerven ausgesucht und die ersten Vorbereitungen...
Zur Leseprobe
Mamma Carlottas 11. Fall
Piper-Verlag 2.5.2017. Schon lange ist Mamma Carlotta der Meinung, dass ihr Schwiegersohn, Kriminalhauptkommissar Erik Wolf, viel zu langsam Auto fährt. Sie ist eher von der schnellen Sorte. Aber illegale Rennen auf Sylt? Das geht der resoluten Italienerin dann doch zu weit. Erst recht, als bei einem dieser Rennen ein Leichenwagen verunglückt. Und ein Sarg herausfällt, dessen Inhalt sogar für Eriks an sich guten Nerven zu viel ist. Natürlich ist die Neugier seiner Schwiegermutter prompt geweckt. Sie beginnt sogleich Erkundigungen einzuholen – ohne zu ahnen, dass sich hinter diesem Sarg ein gefährliches Geheimnis verbirgt ...

Oktober 2016, Piper-Verlag. Hier werden nicht nur Mamma Carlottas beste Rezepte aufgeführt, die quirlige Italienerin, Schwiegermutter des Kriminalhauptkommissars Erik Wolf, hat auch endlich mal Gelegenheit, alle Geschichten loszuwerden, die in ihrem umbrischen Bergdorf geschehen sind ...

Er hatte einen guten Start in Hörnum. Breitbrüstig, mit ausgestellten Ellenbogen, lief er los, und so würde er in Westerland an ihr vorbeiziehen. Er würde ihr zuwinken, ganz lässig, total cool, als machten ihm die 33,33 km nichts aus. Diesmal würde er durchhalten, dafür hatte er gesorgt. Niemand würde ihn Dicker nennen oder Schlappschwanz. Finisher würde er heute heißen. Und er würde ihr die Medaille zeigen, die man ihm in List um den Hals gehängt hatte. Dass sie in Westerland, in der Nähe der Konzertmuschel stand, wusste er. Vielleicht würde er kurz anhalten, vor ihr auf der Stelle laufen und sie ansprechen. „Hey, lange nicht gesehen!“ Und schon würde er an ihr vorbei sein, mit dynamischen Schritten weiterlaufen, und sie mit einer Menge Fragen zurücklassen …
Helene hat genug! Als ihr Mann sich zu ihrem Geburtstag seinen eigenen Wunsch erfüllt und ihr ein Wohnmobil schenkt, das sie nie wollte, ist das Maß gestrichen voll. Sie setzt sich in das wuchtige Gefährt und düst los, ohne Plan, ohne Ziel, ohne Kohle. Letzteres ändert sich jedoch, als sie im Einbauschrank ein kleines Vermögen findet. Wie ist Siegfried an so viel Geld gekommen? Aber pah, was soll's! eine bessere Grundlage für einen Neustart kann es schließlich kaum geben. IN einem toskanischen Städtchen beginnt für Helene ein aufregendes neues Leben. Als Siegfried plötzlich vor ihrer Tür steht, ist allerdings erst mal Schluss mit Dolce Vita. Doch will er wirklich sie zurück oder nur das Geld?
Mamma Carlottas 9. Fall

Der Bäcker stand vor seinem Laden und blickte die Straße hinab. Vielleicht war er mit jemandem verabredet, vielleicht wollte er auch nur die Sonne genießen oder aber seinen Kunden zeigen, dass sie erwartet wurden und auf freundliche Bedienung, leckeren Kuchen und duftende frische Brötchen hoffen durften. Erik kam es auch so vor, als präsentierte er sich. Das Gefühl, das ihn überkam, wenn er mit Klaas Poppingas Attraktivität konfrontiert wurde, war noch das gleiche wie zu Schulzeiten. Neben ihm war jeder andere Junge fade und unscheinbar geworden. Auch jetzt kam Erik sich prompt alt und reizlos vor. Ihm schoss sogar der Gedanke durch den Kopf, dass er seine ausgebeulte Cordhose gegen die neue Jeans hätte eintauschen können und den Pullunder gegen ein flottes Sweatshirt.
eine Insel-Saga

Dunkle Geheimnisse - eine Sage um Liebe, Vergebung und tiefe Schuld.
Sylt 1927: Dr. Tessa Meldorf wird tortz aller Skepsis Kurärztin auf Sylt. Zugleich sorgt der Bau des Hindenburgdammes für Spannung auf der Insel Als ein Arbeiter nach einem Unfall auf dem Damm stirbt, gibt man Tessa die Schuld und meidet sie. Nur eine Frau sucht ihre Hilfe: Babette von Keller vertraut sich Tessa an und erzählt ihr von ihrer Jahre zurückliegenden Vergewaltigung. Sie konnte den Täter nicht sehen, erinnert sich aber an ein Muttermal auf seinem Arm, das sie gespürt hat. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Tessa nimmt einen Schiffbrüchigen auf, der sich in sie verliebt. und begegnet dem Mann mit dem Muttermal. Sie beginnt zu ahnen, dass Babettes dunkles Geheimnis auch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun hat.

Piper-Verlag, 12. Mai 2014
Heiliger Wattwurm! Was ist denn da unten los? Da geht’s ja noch lärmender zu als beim neuen Gosch. Ich hätte gleich hierhin fliegen sollen, bei Gosch ist die Konkurrenz einfach zu groß. Außerdem wird da dermaßen aufgepasst, dass man sich nicht mal in die Nähe der Tische trauen, geschweige denn darunter oder darauf zur Landung ansetzen kann. Im Nu wird man weggescheucht. Aber hier, auf dem Parkplatz, der heute keiner ist, wird vielleicht was zu holen sein. Also die Flügel ausbreiten und ein paar Runden treiben lassen, bei jeder Runde ein bisschen tiefer. Aha, auf ein paar Tischen wird Gebäck angeboten! Und da! Dicke, fest verschlossene Miesmuscheln! Da läuft einem ja das Wasser hinterm Schnabel zusammen. Man sollte den Kerl, der sie bewacht, durch plötzliche Darmentleerung aus der Reserve locken und dann … Aber stop! Was für eine Enttäuschung!

Piper-Verlag München, 15. Oktober 2013
Plätzchen, Punsch und Panettone - 16 bekannte deutsche Autoren sind im Weihnachtsfieber, und da bleibt die Küche natürlich nicht kalt. Gaby Hauptmann, Klaus-Peter Wolf, Nicola Förg, Susanne Mischke, Jörg Steinleitner und viele andere versammeln sich unter Gisa Paulys Gastgeberschaft und versüßen Ihnen die Adventszeit mit einer bunten Mischung von Weihnachtsgeschichten und leckeren Rezepten. Mit vollem Magen feiert es sich schließlich am besten!
ein historischer Roman

Es war so wie vor zehn Jahren. Der Himmel war genauso blass und durchscheinend, zarte Wolkenschleier verhüllten die Sonne, die nur ein heller Fleck war, von dem keine Wärme ausging. Ein kühler Sommertag! Der Wind hatte auch damals beinahe still gestanden, so wie heute. Er war da, bewegte sich über dem Schiff hin und her, nahm seine Kraft aber nicht aus den Wolken, sondern aus der Fahrt des Raddampfers. Die Geschwindigkeit des Fortbewegens war es, die die Windstärke bestimmte! Aus dem Sturm, der noch vor zwei Wochen gewütet hatte, war dieser kraftlose Fahrtwind geworden. Auf der Insel würde es womöglich windstill sein. Eine Seltenheit! Damals war es ihr vorgekommen, als wollte der Wind sie nicht von ihrer Heimat wegtreiben, jetzt kam es ihr so vor, als wollte er sie nicht willkommen heißen. Oder sollte sie die Angst vor der Rückkehr verlieren, zu der es eigentlich nie hatte kommen sollen?

Verlag | Piper-Verlag
Erscheinungsdatum | 14. Mai 2012
Als er das erste Mal erwachte, war es noch dunkel. Wie lange hatte er geschlafen? Anscheinend nur ein oder zwei Stunden. Dann musste ihn der Schuss aufgeschreckt haben. In seiner Nähe hatte jemand gefragt: "Was war das?"...

Mit der Ruhe war es vorbei. Noch am Vormittag hatte die Stille über dem Dorfteich von Wenningstedt gestanden, wie immer, wenn das Wetter so gut war, dass die meisten Touristen sich am Strand aufhielten. Zwar hatte das Wasser noch keine Badetemperatur, aber die Sonne, die mittags hervorgekommen war, machte den Aufenthalt am Meer angenehm. Zwar hatte sie noch keine Kraft, doch fast jeder streckte ihr das Gesicht entgegen und genoss ihre Wärme, die kurz vor Ostern noch kostbar war.

Es war das Jahr 1872. Ein kalter Sommer, der noch nicht viele heiße Tage gehabt hatte! Das Unwetter, das über die Insel fuhr, war nicht das erste ieses Sommers, aber das schlimmste. Der Sturm jagte die Wellen gegen den Strand, das Tosen der Brandung war auf der ganzen Insel zu hören. Viele Klänge hatte er, dieser Wind, er heulte in den Fenstern und Türen, pfiff im Reet der Dächer und fuhr mit dem Schrei einer Möwe nieder, als hätte der Sturm einen spitzen Schnabel und scharfe Krallen. Am schlimmsten aber war das Fauchen des Meeres, das ferne Grollen der Wellen, ihr Brüllen, wenn sie sich überschlugen, sich auf den Sand warfen...

Verlag | Piper, Ende Mai 2010. Carlotta Capella schwebte über einen roten Teppich. Okay, richtig rot war er nicht, eher bockwurstbraun, und ein wirklicher Teppich war es auch nicht, sondern mehr ein robuster Sisalläufer. Aber darauf kam es nicht an. Sie schwebte, so viel stand fest! Anders konnte man es nicht nennen, wenn sie sich nicht wie sonst mit hurtigen, energischen Schritten fortbewegte, sondern sehr überlegt und unglaublich graziös, geradezu gazellenhaft, ein Bein vors andere setzte, dabei eine Miene zog, als wäre das Leben eine große Losbude voller Hauptgewinne, und Gebärden einstudierte, über die ihre sieben Kinder sich totgelacht hätten...

Verlag | Rütten & Loenig (Aufbau-Verlag), Januar 201
Der Tag, an dem ich mich zur Flucht entschloss, war ein Samstag. Kein guter Tag! Samstags war Bettenwechsel auf Sylt, dann war vor der Verladerampe in Niebüll der Teufel los. Lange Autoschlangen, Schlangen vor der Toilette, Schlangen vor der Theke des Bistros, auch in der Vorsaison. Doch zum Glück traf der Strom der Sylt-Touristen erst am Nachmittag oder Abend in Niebüll ein, während ich schon am Vormittag hier angekommen war. Nur diejenigen waren mit mir gekommen, für die Sylt ein Naherholungsgebiet war, alle anderen waren noch unterwegs. Und das war gut so...

Verlag | Piper-Verlag | Sommer 2009
Das Meer war von einem schönen dunklen Blau an diesem Tag. Wenn eine Woge sich aufbäumte, sich beugte und mit gischtigen Fingern nach der Brandung griff, entstand, kurz bevor sie zusammenbrach, ein wunderbares Grün direkt unter dem Scheitelpunkt der Welle. Erik zwang sich, wieder und immer wieder nach diesem Grün zu suchen, damit er sich weiterhin dem Meer zu- und vom Strand abwenden konnte. Am liebsten hätte er sich bei der kompletten Nordsee entschuldigt für das, was hinter seinem Rücken geschah...

Verlag | Rütten & Loenig | Februar 2009
Der Sklave in der weißen Tunika wedelte mit einem Palmenzweig alles aus dem Weg, was der Sänfte zu nahe kommen konnte: das Pferd eines römischen Offiziers, einen Händler, der tropische Früchte feilbot, andere Sklaven, die ihren Herren den Weg bahnten. Der dreibeinige Hund erhielt einen wütenden Tritt, dem Bauern, der sich mit einem Korb voller Kräuter näherte, fuhr der Palmenzweig durchs Gesicht.
„Platz für meine Herrin!“
Sie beugte sich über ihren Obstkarren, als die Sänfte sich näherte. Von vier Sklaven wurde sie getragen, kräftige, tief gebräunte Kerle, deren Muskeln unter der Sonne glänzten...

Verlag | Piper | Juli 2008
Carlotta Capella begann die zweite Reise ihres Lebens strahlend. Sie strahlte in die sorgenvollen Gesichter ihrer Kinder, die sich mit langatmigen Ermahnungen von ihr verabschiedeten, strahlte, als ihre Enkel sie baten, mit vielen Geschichten zurückzukommen, und sie strahlte, während die gleichaltrigen Frauen ihres Dorfes ein letztes Mal ihre Zweifel an der Unternehmung vorbrachten. Sie strahlte sogar noch, als sie ihren Ältesten, der sie nach Rom zum Flughafen gebracht hatte, ein letztes Mal an sich drückte, und die Bodenstewardessen strahlte sie so lange an, bis eine von ihnen bereit war, sich anzuhören, wie Carlotta Capella in ihrem umbrischen Dorf aufgebrochen war...

Verlag | Rütten & Loenig (Aufbau-Verlag) | März 2008
Warum ausgerechnet Sylt? Warum Westerland? Kann es nicht Hamburg, München oder Düsseldorf sein? Er muss verrückt geworden sein! In einer Großstadt wäre sein Plan viel leichter in die Tat umzusetzen! Aber nein, er musste sich ausgerechnet für Sylt entscheiden! Für eine Insel, von der man nicht einfach fliehen kann - hinters Steuer, auf die Autobahn, Fuß aufs Gas und weg. Und das Schlimme ist, er weiß genau, warum er es getan hat. Er kann sich nichts vormachen, alles hängt irgendwie mit Sylt zusammen. Das, was in den vergangenen vierzig Jahren geschehen ist, und erst recht das, was nun geschehen wird. Also ist es doch richtig, dass er sich für Sylt entschieden hat...

Für Carlotta Capella führte nur ein Weg nach Rom. Den Berg hinab und dann lange geradeaus. So lange, bis Pornello hinter ihr lag, wo Verwandte der Capellas wohnten, für deren Besuch Carlotta dreimal ihr Dorf verlassen hatte. Nach Pornello musste sie sich von den vertrauten Pfaden trennen und stieß vor in die Wüste unbekannter Häuser, Straßen und Ortsnamen.
Als die ersten Verkehrsschilder zur A 1 wiesen, wurde Mamma Carlotta nervös und fragte ihren Sohn immer wieder, ob sie auch wirklich pünktlich am Flughafen ankommen würden. Guido versicherte es ein ums andere Mal, aber seiner Mutter entging nicht, dass auch er immer unruhiger wurde und das Lenkrad immer fester umklammerte.

Verlag | Aschendorff-Verlag Münster | Februar 2007
Ich hätte gern länger die Augen geschlossen. Das ferne Knacken der Zweige kam mir dann näher, das kaum wahrnehmbare Rascheln der Blätter, das rhythmische Saugen von Gummisohlen am feuchten Waldboden. Hastig, unvorsichtig. Flüchtende Schritte. Immer wieder versuchte ich, mich hinter den Lidern auf sie zu konzentrieren, auf diese Geräusche, die so weit entfernt waren, dass außer mir niemand sie zu hören schien. Und jedes Mal war ich mir sicher, dass etwas Unheimliches in diesem Wald vor sich ging. Wenn ich nichts sah, dann hörte ich es, das weit entfernte Rascheln, Knistern, Splittern, Knacken, Brechen und Reißen...

Verlag | Aschendorff-Verlag, Münster | 2005
Ich hielt den Hörer noch ans Ohr, als auf der anderen Seite längst aufgelegt worden war. Atemlos lauschte ich auf das Rauschen der Stille. Hatte ich eigentlich freudig bejaht – oder etwa nur in stummer Ergriffenheit genickt? War meine Zustimmung dynamisch-forsch durch den Hörer gedrungen – oder etwa klein und verzagt? Hatte meine Stimme überzeugend geklungen – oder hatte sie mein Herzklopfen verraten? Hatte ich nicht verhehlen können, dass mein Detektivbüro noch in den Kinderschuhen steckte?
„Mama! Komm endlich!“...

Verlag | Aschendorff-Verlag, Münster | 2004
„Verdammt, Leo! Mir reicht’s!“
Ich war so wütend, dass ich beinahe mit dem Fuß aufgestampft, mir die Haare gerauft hätte oder mich zu Reaktionen hätte hinreißen lassen, die für ein paar Minuten zwar Erleichterung verschaffen, aber dann für lebenslange Reue sorgen. Schrecklich, wenn man für die Wut kein Ventil findet, weil eine Ohrfeige sinnlos ist und beleidigtes Schweigen nichts bringt.
„Du bist wie alle Männer, Leo! Launisch und unberechenbar! Warum nur halte ich es seit so vielen Jahren mit dir aus? Ich muss verrückt sein, dass ich mich noch nicht von dir getrennt habe...

Endlich... schwanger werden wollen!
Es begann wie aus heiterem Himmel. Obwohl ... Nina hatte in letzter Zeit verdächtig oft in fremde Kinderwagen geschielt und Thomas reichlich häufig von seiner Rente geredet, die die nachfolgende Generation gefälligst zu sichern habe. Aber da zwischen Theorie und Praxis bekanntlich ein weiter Weg mit nicht geringen Widerständen liegt, war die Theorie doch ganz schon perplex, als sie plötzlich der Praxis gegenüberstand.
"Wir sollten endlich an ein Baby denken“, sagte Nina sanft, als Thomas Anstalten machte, statt zum nächsten Bier zur Fernbedienung zu greifen...

Die Landschaft flog am Zugfenster vorbei. Allmählich wich die eindrucksvolle Weite des Nordens - die so unerschöpflich und endlos war wie das nahe gelegene Meer - hausbackener Gemütlichkeit. Niedrige Gehöfte blickten aus drallem Buschwerk heraus, hin und wieder unterbrachen Waldstücke das Karree der ordentlich zusammengefügten Felder und Wiesen, durch die kerzengerade Wege liefen. Dazwischen Dörfer, die außer Kirche und Kneipe nicht viel zu bieten hatten. Kein Fabrikschornstein, keine Leuchtreklame, nichts, was die Dorfkirche überragte und dem ansässigen Pfarrer Sorgenfalten auf die Stirn treiben konnte...

Endlich! Ich lasse mich auf meinen Sitz fallen, schließe für einen Augenblick die Augen und registriere die gedämpfte Unruhe um mich herum – das Scharren der Handgepäckstücke, das Rascheln der Regenmäntel und schließlich das Schnappen der Gurtschlösser. Geschafft! Wir haben den Flughafen trotz sintflutartiger Regenfälle pünktlich erreicht, sitzen im richtigen Flugzeug, und wenn alles gut geht, werden wir in einigen Stunden in New York landen.
News York! Am liebsten würde ich die ganze Welt umarmen...

Dieses Buch erschien 1994 bei Rasch & Röhring in Hamburg, später als Taschenbuch bei Heyne. Nun erlebt es eine Wiederauflage als E-Book!

Damian überholt mich heute morgen schon am Stadtrand. Der röhrende Motor seines BMWs mit den ausgestellten Kotflügeln über den überbreiten Breitwandreifen kündigt ihn an, brüllt in meinem Rücken los, bis das schwarze Geschoss an meiner hinteren Stoßstange haftet. Ein halbes Schuljahr lang ist mir Morgen für Morgen der Schreck in die Glieder gefahren, jetzt gönne ich Damian kein einziges Wimpernzucken mehr. Sein hämisches Lächeln jedoch ist ungeachtet meiner ausbleibenden Reaktion das gleiche geblieben. Solange er diesen Wagen fährt, versucht er, mich und meinen untermotorisierten Mini zu provozieren...




