„Leuchtturm-Haie“, Band 3: „Die Beute der Strandpiraten“

Leseprobe

Inga rennt, als wäre der Teufel hinter ihr her. Über den Deichweg, obwohl sie von dem starken Wind beinahe heruntergeweht wird. Ein Stück den Strand entlang, wo der Wind an ihrer Mütze zerrt, und dann auf das Haus am Leuchtturm zu. Davor, an seinem Stand, sorgt Antonio gerade dafür, dass sein Warenangebot nicht davonfliegt. Dass der Wind die Makrelen und Sprotten nicht in die Kisten mit den Selleriestangen weht.
 „Dio mio!“, ruft er, denn Antonio ist Italiener und sagt nie „Du meine Güte!“ oder „Alles klar!“, sondern „Dio mio!“ und „Basta!“.

 Als Inga vorbeiläuft, pustet der Wind gerade eine Mandarine aus einer Holzstiege und lässt sie direkt vor Ingas Füße rollen.
„Nimm sie ruhig mit“, sagt Antonio gutmütig. „Du kannst sie deiner Oma schenken.“

„Danke!“ Inga kann kaum sprechen, so atemlos ist sie. „Sind die anderen schon da?“
„Gerade angekommen!“, ruft Antonio, dann sieht er sich vorsichtig um. Er weiß ja, Inga ist es sehr wichtig, dass die Treffen der Leuchtturm-Haie geheim bleiben. Wenn man sie fragt, warum, dann antwortet sie: „Man weiß nie ...“.
Auf den letzten Metern zum Haus am Leuchtturm bewegt Inga sich wieder so voran, wie es ihr am liebsten ist: Sie hüpft. Ins Haus hinein, durch die Halle, bis zu Oma Rosellas Zimmer, das gleichzeitig das Büro der drei Leuchtturm-Haie ist. Dort reißt sie sich die Mütze vom Kopf, ohne zu merken, dass die bunte Haarspange, mit der sie gerne ihre Locken zur Seite steckt, an der Mütze hängen bleibt.